die Fortbildungsveranstaltung der Augenklinik Petrisberg anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Klinik fand am 08. Januar 2025 in einem Hybridformat statt und war ein voller Erfolg. Der Fokus der Veranstaltung lag auf der Ambulantisierung in der Augenheilkunde, einem Thema, das in den letzten Jahrzehnten die medizinische Praxis nachhaltig verändert hat.
Der Abend begann mit dem Vortrag von Prof. Dr. med. Martin Wenzel, dem ärztlichen Leiter der MVZ Augenklinik Petrisberg GmbH, der mit dem Thema „Ambulantisierung der Ophthalmochirurgie – Ein Blick zurück, ein Blick nach vorne“ in die Thematik einführte. Prof. Wenzel beleuchtete die historischen Meilensteine und Herausforderungen der ambulanten Kataraktchirurgie, die vor wenigen Jahrzehnten noch eine rein stationäre Domäne war. Gleichzeitig gab er einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen und stellte dar, wie die Klinik Petrisberg in dieser Hinsicht eine führende Rolle übernommen hat. Im Anschluss an Prof. Wenzel erläuterte Dr. med. Kaweh Schayan-Araghi in seinem Vortrag „Telemedizin in der Ophthalmologie – unterschiedliche Konzepte und Anbieter, eine Übersicht“ die verschiedenen telemedizinischen Konzepte, die heute in der Augenheilkunde Anwendung finden. Dr. Schayan-Araghi stellte die verschiedenen Anbieter und deren Lösungen vor, die in der Praxis zum Einsatz kommen, und zeigte auf, wie Telemedizin zunehmend einen wichtigen Teil der Patientenversorgung übernimmt. Der darauffolgende Vortrag von Prof. Dr. Bernd Kirchhof mit dem Thema „Telemedizinische Zweitmeinung“ widmete sich der telemedizinischen Beratung und der Bedeutung von Zweitmeinungen in der modernen Augenheilkunde. Prof. Kirchhof erklärte, wie die digitale Plattform „Augenrat“ es ermöglicht, Patienten schnell und unkompliziert eine fachärztliche Zweitmeinung zu bieten, und diskutierte die Vorteile und Herausforderungen dieser innovativen Lösung.
Nach einer kurzen Pause folgte der Vortrag von Univ.-Prof. Dr. med. Rupert Menapace, Gründer der Katarakt-Tagesklinik der Universitätsklinik Wien, zum Thema „Der Femtosekundenlaser in der Kataraktchirurgie: Was kann er leisten und welchen Zusatznutzen kann er bieten?“. Prof. Menapace stellte die neuesten Entwicklungen im Bereich der Femtosekundenlaser-Technologie vor und erklärte, inwieweit dieser moderne Ansatz die Kataraktchirurgie weiter verbessern und zusätzliche Vorteile für die Patienten bieten kann. Zum Abschluss des Vortragsprogramms präsentierte Dr. med. Ralf Gerl das bemerkenswerte Projekt „BESSER SEHEN – ein Leuchtturm-Projekt für Uganda“. Dr. Gerl berichtete über die erfolgreichen Initiativen zur Verbesserung der augenärztlichen Versorgung in Uganda und erläuterte, wie das Projekt zur Bekämpfung von Sehverlust und Blindheit in einem Entwicklungsland beiträgt.
Der Abend war nicht nur eine wertvolle Fortbildung, sondern auch eine inspirierende Gelegenheit, über die Zukunft der Augenheilkunde nachzudenken. Die vielen Anekdoten, persönlichen Erfahrungen und praxisnahen Diskussionen gaben den Teilnehmenden sowohl neue Impulse für die eigene Praxis als auch spannende Denkanstöße für zukünftige Entwicklungen. Der anschließende kollegiale Austausch in entspannter Atmosphäre, bei dem wir bei charmanter Beköstigung und ausgelassener Stimmung weiter diskutieren konnten, war ein gelungener Abschluss des Abends. Es wurden viele wertvolle Gespräche geführt, und die Gelegenheit, die Veranstaltung in kleiner Runde fortzuführen, wurde von den Anwesenden sehr geschätzt.
Wir danken allen Referenten für ihre ausgezeichneten Beiträge und allen Teilnehmern für ihr reges Interesse und die aktive Teilnahme. Wir freuen uns bereits auf die kommende Veranstaltung am 9. April 2025, die unter dem Thema „Kataraktchirurgie im Dreiländereck“ stehen wird.
Rupert Menapace promovierte 1980 sub auspiciis praesidentis an der Universität Wien und absolvierte 1981-1986 seine Ausbildung zum Facharzt der Augenheilkunde und Optometrie ebendort. 1989 wurde ihm der Titel eines Universitätsdozenten, 1995 der eines Universitätsprofessors verliehen. Er war seit 1988 als chirurgischer Oberarzt an der Universitätsklinik in Wien tätig und seit 1996 Leiter der „Vienna IOL Study Group“, seit 2007 Leiter der Augentagesklinik für Kataraktchirurgie. Seit 2022 in Privatpraxis mit Schwerpunkt Vordersegmentchirurgie tätig.
Sein Interesse fokussierte sich auf die Kataraktchirurgie, speziell der Miniaturisierung und zuletzt auch Teilautomatisierung, sowie der Nachstarprophylaxe. 1984 begann er mit der routinemäßigen Phakoemulsifikation, 1987 mit der Faltlinsenimplantation, 1989 mit der nahtfreien Mini- und Mikroinzisiontechnik, 2004 mit der primären hinteren Kapsulorhexis, 2015 mit der Femtolaserkataraktchirurgie. Seit 2021 ist er in einem ETH-Innosuisse Hochschulprojekt zur Optimierung der Phakoemulsifikationstechnik engagiert. Die Forschungstätigkeit war immer von einem perfektionierenden und innovativen aber zugleich kritischen Ansatz geprägt.
Vortragstätigkeit und Publikationen wurden mit zahlreichen Ehrungen und Preise gewürdigt, darunter 1. Filmpreis der ASCRS 1995, Wissenschaftspreis der DOC 1999, Ridley Lecture Award der DOC 2001, Wissenschaftspreis der DGII 2012, und Richard Kratz Lecture Award der DOC 2022.
1998 wurde er Editorial Board Member des „Journal of Cataract and Refractive Surgery“ (JCRS), 2005 des „American Journal of Ophthalmology“, 2007 Section Editor des JCRS.
1995-1996 war er Präsident der Wiener Ophthalmologischen Gesellschaft, 1994-1998 Vorstandsmitglied und dann Vizepräsident der DGII, 2006 Mitglied der Programmkommission der DOC. Seit 1995 hält er alljährlich Hauptreferate und Kurse an der DOC. Für sein Engagement wurden ihm 2010 die DOC Medaille in Gold, 2019 die DOC Medaille in Platin verliehen.
Professor Menapace hat mit seinem Team 270 Arbeiten in PubMed-indexierten Fachjournalen publiziert, zudem 10 Buchkapitel und ca. 200 Übersichts- und Fortbildungsartikel verfasst. An nationalen und internationalen Kongressen und Fortbildungsveranstaltungen hat er über 650 Vorträge gehalten. Er ist regelmäßiger Reviewer für einschlägige internationale Fachjournale.
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